Die Künstlerin Sigrid Sandmann rief auf, Utopien für ein Plakatprojekt zu entwickeln. Ich erinnerte mich an ein Bild, das ich 2013 bearbeiten ließ – vielleicht kann ich das hier verwenden? Dabei kamen Fragen auf, die interessanter erscheinen als die Tatsache, dass ein Mensch, der mit einer Behínderung lebt, gephotoshopped auf eine Plakatwand kommt. Das Projekt ließ aber nur Texte zu…
2013 freute ich mich, daß Florian, ein erfahrener retouching artist, Lust auf eine Kooperation hatte. Sonst muss er Kunden zufrieden stellen und Produkte oder sie vorführende Menschen optimieren. Aus Ute machte er eine Skulptur. Dafür erfand er eine Farbwelt, verpasste ihr einen eigenen „look“. Er behandelte ihre Haut genauso wie die der „Models“, deren Bilder er sonst retouchiert. Re-touching artist, der Künstler der wieder berührt. Einzelne Details wurden „bereinigt“ – nur war es hier nicht ein störender Faltenwurf, sondern die aus dem body herausragende Windel. Ist es utopisch wünschenswerte Inklusion, wenn ein behinderter Mensch der gleichen realitätsfeindlichen Prozedur unterworfen wird, wie andere Menschen in der Werbung – um etwas zu suggerieren, ein Bedürfnis zu erschaffen, etwas zu verkaufen? Welches ist das passende Produkt zu diesem Bild?